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8 Einträge
André Peters schrieb am 17. Februar 2023
Helfer André Peters aus Luxemburg in Kall

Zuerst möchte ich mich vorstellen, mein Name ist Peters André und bin Administrativer Präsident und Einsatzleiter vom Emergency Volunteer Aid Team aus Luxemburg.



Unser Team war mit Helfenden Händen und Hilfsgütern im Ralingen – Schalckenbach – Altenahr Kreuzberg – Kall – Schleiden – Kordel – Trier usw. unterwegs dies alles auf Privaten kosten und natürlich Freiwillig und dies 3 Monate lang.
Nun habe ich Ihre Seite gefunden und finde Ihre Idee mit der Gedenkmarke überaus gelungen und ich habe mir gedacht, dass diese Marke genau das richtige wäre für unsere Freunde ( Familie Glasmacher) aus Kall die auch das ganze Untergeschoss verloren hatten.

Das schlimme war dass die Familie gleich 2 Häuser hatten die betroffen waren ,einmal das Haus vom Sohn und auch das Elternhaus wurden im Untergeschoss komplett zerstört.
Wir waren als E.V.A.T. fast 4 Wochen ununterbrochen mit 2-3 Mann/Frau dort Vorort um Ausräumarbeiten wie auch Stemmarbeiten zu tätigen, Zeit die einen unheimlich zusammen schweißt und wir uns alle mittlerweile schon als Familie sehen.
Die Flut hat enorm viel genommen, vieles was unersetzbar ist, aber sie hat uns auch vieles irgendwie geben, zum ersten hat sie uns gezeigt wie klein wir Menschen doch sind gegen die Natur, zum anderen aber auch das es noch Menschlichkeit gibt und damit verbunden Freundschaften entstanden sind die weit über das normale hinausgeht.

Nach der Flut waren wir schon wieder ein paarmal in Kall und oder Schleiden waren auch am Tage „Kall sagt Danke“ eingeladen was sehr bewegend war all Menschen und vor allem all diese Helfer und Helferinnen zusehen.

Peters André, Luxemburg,
Capitain E.V.A.T.
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Théo Rob schrieb am 16. Februar 2023
Helfer Théo Rob aus Luxemburg in Metzdorf

Ich finde Eure Idee der Gedenkseite sehr gut denn es ist wichtig dass dieses Ereignis nicht in Vergessenheit gerät. Wir sind stolz, dass Sie diesen Ort in die Karte des Gedenkens eingetragen haben, denn so bekommt man erst eine Ahnung vom ganzen Ausmaß der Zerstörung, insbesondere von den zu selten erwähnten Orten.
Wir sind persönlich nicht von der Flut betroffen haben nur in Trier-Ehrang , Kordel und Metzdorf beim "Triple A" mitgemacht, dh beim Aufräumen-Abriss-Aufbau,
sogar im Dezember 21 den Weihnachtsmann der Ortsgemeinde Metzdorf mit Geschenken für deren Kinder unterstützt.
Dann sind wir bei der Familie B. in Metzdorf an der Luxemburger Grenze gestrandet und leider auch 2023 immer noch am Werkeln.



Der Herr B. ist seit der Flut im Krankenhaus/Reha, um sich von den Strapazen zu erholen und konnte bis dahin in keines seiner 2 Häuser zurück, wo eines eigens für ihn mit einem Treppenlift ausgestattet war, das abgesoffene Untergeschoss behindertengerecht ausgebaut und das Nebenhaus war für seine Tochter bestimmt, so dass sie gleich nebenan wohnen könnte, wegen der Pflege die Herr B. braucht.

Doch jetzt wo Herrn B. auch noch sein zweites Bein amputiert wurde und wir noch keine Ahnung haben, wie er das verkraftet wird und was für Umbauten jetzt nötig wären, um seine Rückkehr zu ermöglichen, erschwert das Ganze leider noch ein bisschen mehr.
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Ingo Wosch schrieb am 2. Februar 2023
Hallo zusammen, ich stellte beim ersten Einsatz, der eigentlich als Vorbesprechung für den anstehenden Betriebsausflug gedacht war, fest, dass die schlimmen furchtbaren Ereignisse eine beispiellose Sogwirkung auf mich ausgeübt haben.
Das Ergebnis war, dass sich am besagten Tag meine Kollegin und ich direkt haben in Helferteams einplanen lassen. Anstelle einer Besprechung, stand ich mit anderen Helfern und der Polizei plützlich im Flussbett und öffnete mit einem Winkelschleifer die Hecktür eines Lieferwagens mit dem Ziel der Sicherstellung, dass sich darin niemand mehr befand.

Der Stein, der uns nach Sichtung des leeren Laderaums, vom Herzen fiel, war bestimmt bis Köln zu hören. Das meinte ich gerade. Ein tragisches Ereignis, ein Team, ein Ziel und BAMM. Dieses Wir-Gefühl und auch einige Kontakte halten bis heute an. Wir haben noch einige Male auf unterschiedlichen "Baustellen" Keller und Kühlhäuser geräumt, Estriche und Fliesen herausgetrennt und Möbel entsorgt. In der Zwischenzeit spendete ich unzählige Male Kleidung aller Art, Kinderspielzeug, Isomatten, Schlafsäcke, sogar Hausrat und Gasgrills, an Betroffene, an Lillis Stübchen und den neu gegründeten Bürgerverein – immer durch Unterstützung von Freunden und Kollegen. Eine Bindung, die ihresgleichen sucht(e)! Nach anderthalb Jahren klingt die eigene Betroffenheit allmählich ab. Viele Wände wurden sichtlich neu errichtet, dafür andere Häuser zwischenzeitlich abgerissen. Es geht voran. Ich wünsche und hoffe, dass jegliche Flutopfer dieser schlimmen Ereignisse, finanzielle Unterstützung für Wiederaufbau und Existenzrettung erhalten! Es soll unvergessen bleiben, dass es letztlich auch uns alle hätte treffen können.
Beste Grüße aus Köln von

#jaenjeholfe
Ingo Wosch
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