Chronologie

17.10.2021

Lesung
„Es war doch nur Regen“
mit Andy Neumann

Die Geschichte dahinter

Seit dem 14.01.2022

Start auf Facebook als Gruppe

Die Geschichte dahinter

Wir kam es zu dieser Facebook Gruppe?

Ich heiße Klaus Jansen und wohne seit 1994 mit meiner Familie in Odendorf. Meine Kinder sind hier groß geworden. Ich habe am Volkstrauertag 2021, nur wenige Wochen nach der Flut, wie jedes Jahr am Ehrenmal in Odendorf im Pfarr – Cäcilien Chor mitgesungen. Arletta, der Vorsitzenden des Ortsausschusses, gelang in ihrer Ansprache der Spagat zwischen dem Gedenken an Kriege und dem Gedenken an die Flutnacht vom 14.07.2021. Das war zwar großartig, konnte in dieser Form aber nur dieses eine Mal klappen. Mir wurde klar, dass Odendorf der Flutnacht zukünftig anders wird gedenken müssen. Damit war die Idee des Jahrestages 14.07.2022 „geboren“ – wir brauchen etwas anderes, etwas Eigenes, einen Ort zum Erinnern, gegen das Vergessen – eine Gedenktafel!

Aber so etwas kann man nicht alleine machen, weil man Kompetenz, Kreativität, handwerkliches Können und Engagement in und aus ganz unterschiedlichen Bereichen braucht. Also habe ich mir eine Liste erstellt, wen ich idealtypisch für das Projekt versuchen würde zu gewinnen:
– Anfrage an Ricarda, ob sie Interesse hätte. Ricarda ist seit langer Zeit im Bekanntenkreis meiner Kinder und hat für den Gemeindesportverband Swistttal auf meine Initiative hin einen Ehrenpreis aus Glas gestaltet, den sog. SWISTTALER.
– Anfrage an Sabrina. Sie hat die Grafik „Odendorf weint“geschaffen, welche in Odendorf zum Symbol für Zuversicht, Hoffnung und Trost geworden ist. Ihre Flutsteine, Karten, Weihnachtskugeln, Glühweinbecher….Was sonst könnte besser auf einer Gedenktafel für die Flutnacht vom 14.07.2021 stehen???
– Anfrage an Tamara. Mit ihr zusammen habe ich die Lesung vom 17.10.2021 für meinem Freund und Buchautoren Andy Neumann zu seinem Buch „Es war doch nur Regen“ im Zehnthaus organisiert. Sie kann einfach Organisation, Facebook etc. ….und ist unsere Mieterin in Odendorf.
– Anfrage an Ramona. Sie macht aktuell eine Ausbildung zur Mediengestalterin und war vorher auf der Glasfachschule in Rheinbach, wie übrigens Ricarda und Sabrina auch. Und dann ist sie als Freundin von meinem Sohn Theis quasi „Teil der Familie“.
– Anfrage an Ela. Sie ist auch eine Frau der ersten Stunde nach der Flut in Odendorf, die sich mit immer neuen Ideen in die Versorgung und die Betreuung in und um Odendorf einbrachte und so ganz nebenbei in ihrem eigenen Metier als Fotografin unvergessliche Fotos geschossen hat.

ALLE ANFRAGEN RAUS – ALLE MACHEN MIT!!!

Unsere Facebook – Seite wurde aufgesetzt und der Dialog um unsere Pläne eröffnet.

Seit dem 22.01.2022

Planungen und Umsetzung für eine Gedenktafel und deren Standort in Odendorf

Die Geschichte dahinter

Im Team Gedenken hatten wir schnell den Ort hinter der alten katholischen Kirche zum Orbach hin als Standort für die geplante Gedenktafel identifiziert. Pater Marek von der katholischen Kirche wurde kontaktiert und hat uns mit seinem Kirchenvorstand uneingeschränkt unterstützt. Auch die Gemeinde Swisttal, die uns bei allen zu beachtenden denkmalrechtlichen Fragen zur Seite stand, hat uns sehr geholfen. Nachdem diese ersten „Hürden“ angegangen waren, gingen wir mit unserem Standortvorschlag an die Öffentlichkeit. Aus unserer Sicht sprachen folgende Aspekte dafür:

• der Standort soll ein Ort der Einkehr und des Gedenkens sein – also möglichst frei von Störungen wie Verkehr, Lärm etc.

• dieser soll dem Anlass angemessen sein – es sollte eine Art „Bestandsschutz“geben, bauliche Veränderungen sollten im unmittelbaren Umfeld nach Möglichkeit ausgeschlossen sein

• der Standort sollte möglichst gut erreichbar sein (über die Treppe vom Orbach und barrierefrei über den Zehnthof

• er sollte möglichst dort sein, wo „es“ passiert ist

Der Dialog war eröffnet – die Rückmeldung eindeutig! Es war der richtige Standort.
„Dort wacht die Gedenktafel über den Bach, damit er nicht nochmal aus seinem Bett kommt.“ Mit dieser Rückmeldung war alles gesagt.
In der Folge Stellten wir unterschiedliche, mögliche Ausführungen für die Gedenktafel vor. Das Votum war für den hier in der Skizze abgebildeten Entwurf sehr eindeutig.

Seit dem 14.04.2022

Planung und Umsetzung Flutmarken

Die Flutnacht 14./15.07.2021 hat bei uns allen Spuren hinterlassen., die zum großen Teil in den betroffenen Ortschaften jetzt noch direkt sichtbar sind. Noch…

Zum Teil wird es Neubauten geben (müssen), zum Teil werden Baulücken entstehen, andere Häuser werden wieder aufgebaut.

Die Idee einer Flutmarke ist vor Ort, an jedem Haus zu zeigen, was in dieser Nacht geschah und mahnen, nicht zu vergessen, damit auch noch in Zukunft (nach der Renovierung / nach dem Wiederaufbau) erkennbar bleibt, wie gewaltig die Natur zugeschlagen hat. Gegen die Hochwasser -Demenz!

14.07.2022 ERSTER JAHRESTAG

Die Geschichte dahinter

Kurz nachdem sich das Team Gedenken gefunden hatte war klar, daß zeitnah eine Grobplanung für den Jahrestag erstellt werden muss. Wo sollte die Gedenkfeier stattfinden? Auf dem Zehnthof oder direkt an der Gedenktafel? Der Zehnthof war der zentrale Punkt, wo der INFO – Point aktiv tätig war. Konnte eine Gedenkfeier an einem Ort stattfinden , an dem immer noch täglich Hilfe organisiert wurde? Also blieb zunächst der Ort der Gedenktafel. Was wäre aber, wenn das Wetter nicht mitspielte? Der Ausweg ergab sich nach einem Telefonat mit Pater Marek: Wir könnten die katholische Kirche St. Petrus und Paulus für den Gedenkfeier nutzen. Nach der Feier würde man dann zur Gedenktafel verlagern.

Der Beginn der Feier sollte eher abends sein, um allen die Teilnahme zu ermöglichen.

Während der Gedenkfeier sollte es Wortbeiträge geben

  • Ansprache Ortsvorsteher
  • Evangelische Kirche
  • Katholische Kirche
  • Redner Helfer
  • Redner Betroffene

Benjamin Bosbach erklärte sich bereit, für einen angemessenen musikalischen Rahmen während der Gedenkfeier und an der Gedenktafel zu sorgen.

Erster JahrestagVideoaufzeichnung der Gedenkfeier

Rede Team Gedenken an der Gedenktafel

„Ich heiße Klaus Jansen und darf hier heute für das Team Gedenken ein paar persönliche Worte an Sie/ an euch richten. Heute vor genau einem Jahr hat sich unser aller Leben verändert.

Kürzlich wurde ein Feuerwehrmann in dem Medien zitiert: Ich habe mich noch nie so hilfslos gefühlt. Genau so sah es in mir aus. Als Polizei – und Kriminalbeamter u.a. als Mitglied von Sondereinheiten hatte mich mein Berufsleben auf so Vieles vorbereitet – aber auf das, was der 14.7. brachte, nicht! Angst, Angst um die Meinen,  Hilflosigkeit!!

Aus meiner beruflichen Erfahrung heraus im Umgang mit Großschadensereignissen, Amokläufen, Terroranschlägen wusste ich, dass Trauer immer Ankerpunkte braucht – für ein gemeinsames aber auch ein individuelles Gedenken. Die Idee zur Gedenktafel war geboren und ich suchte und fand Verbündete.

Heute vor genau einem halben Jahr ist das Team Gedenken mit seinen Ideen dazu in die Odendorfer Öffentlichkeit gegangen. Unsere Initiative war von Anfang an offen und transparent. Unser Vorschlag, die Grafik von Sabrina zu nutzen, „Odendorf weint“, fand durchgehend Zuspruch.

Gemeinsam haben wir dann den jetzigen Standort festgelegt. Pater Marek von der katholischen Kirche hat uns mit seinem Kirchenvorstand dabei uneingeschränkt unterstützt. Dank auch an die Gemeinde Swisttal, die uns bei allen zu beachtenden denkmalrechtlichen Fragen zur Seite stand. Die Ausführung der Gedenktafel  und zuletzt die Inschrift der Gedenktafel wurde in einem offenen Redaktionsprozess mit unserem Odendorf erarbeitet.  Die Inschrift lautet:

„Die Flutwelle nahm Leben und Erinnerungen, zerstörte Natur, Gebäude und Infrastruktur, sie hinterließ Fassungslosigkeit.

Wir erlebten Hilfsbereitschaft, Mitgefühl und Solidarität in unglaublichem Maße.

Die Zeit heilt nicht alle Wunden, sie lehrt uns aber, mit dem Unbegreiflichen zu Leben.

Es bleiben Demut und Zuversicht.“

Danke an alle – und es sind viele, die das heutige Ergebnis möglich gemacht haben. Für unsere Erinnerungen haben wir damit hier und heute einen „Ankerplatz“ gefunden.
Hilfe, Unterstützung und Aufmerksamkeit wird auf lange Zeit weiterhin erforderlich sein‘
Es müssen die richtigen Lehren aus dem 14.7.2021 gezogen werden!
Das alles können wir nur gemeinsam schaffen, aber wir können es schaffen!

Erstmalige Auslage am 27.08.2022

Gedenktafelbuch

Im Rahmen des Dorf – und Helferfestes in Swisttal Odendorf wird erstmalig das „Gedenktafelbuch“ am 27.08.2022 in der Zeit von 16.00 – 17.00 Uhr und 18.30 – 19.30 Uhr an der Gedenktafel hinter der alten katholischen Kirche ausgelegt, damit darin Gedanken/ Wünsche/ Erinnerungen geteilt werden können. Gerne können Sie das auch auf unserer Facebook-Seite Flutnacht 14.Juli 2021 – gegen das Vergessen tun.

Die Geschichte dahinter

Die Idee war mit dem Gedenktafelbuch die zu unserem Helferfest erschienen Helferinnen und Helfer an unsere Gedenktafel „zu locken“. Sie sollten dort mit ihrer Eintragung in unser Buch ein Teil von unserem Gedenken werden, wie sie mit ihrer selbstlosen Hilfe eh schon ein Teil von Odendorf geworden sind. Natürlich war uns klar, dass zu dem Fest nicht alle würden kommen können. Die Einrichtung eines elektronischen Gendenktafelbuches sahen wir schon damals als unverzichtbare Notwendigkeit.

20.09. und 06.10.2022

Starkregen & Objektschutz
Vorbeugen gegen Hochwasser – Demenz
Veranstaltung der Gemeinde Swisttal mit Prof. Dr. Lothar Kirschbauer

Die Geschichte dahinter

Seit Oktober 2022

Seit Oktober ist die Website „Fußabdruck der Flut“ online. Da die Flut vom frühen Abend des 14.Juli 2021 bis in den Vormittag des 15. Juli tobte, wurden für die Website beide Daten genommen. Somit ist die Website direkt zu finden unter 140721.de und
150721.de

Die Geschichte dahinter

Es war nicht nur die Flutnacht bei uns in Swisttal sondern auch die Flutnacht in z.B.Euskirchen, Rheinbach, Erftstadt, Weilerswist, Bad Münstereifel, Wuppertal, viele Gemeinden in der Eifel und, und, und.
Es war nicht nur die Flutnacht in Nordrhein – Westfalen, sondern auch in Rheinland-Pfalz, Baden-Würtemberg, Bayern und Sachsen.
Es war nicht nur die Flutnacht in Deutschland, sondern auch in Belgien.

Deshalb wollen nicht nur den Fußabdruck der Flut bei unser zeigen, der gesamte Fußabdruck ist wichtig, weil wir Antworten brauchen, die nicht an an Kreis -, Bundesland – oder nationalen Ländergrenzen halt machen, sondern sich am „Fußabruck der Flut“ orientieren.

Jedes zerstörte Leben, jedes zerstörte Existenz, jedes zerstörte Gebäude ist Zeuge davon, was Natur machen kann und mahnt uns. es richtig zu machen.

Die Flut 14./15.07.2021 hat unsere Heimat verändert … und auch uns. Wir wollen uns erinnern, wir wollen gedenken! Auch wenn die Gedanken an diese Nacht keine schönen sind, darf dieses Ereignis nicht in Vergessenheit geraten. Wenn wir als Betroffene uns nicht darum kümmern, wird es wohl niemand machen! Wir brauchen die langfristige Unterstützung für den Wiederaufbau und die erforderlichen Änderungen beim Hochwasserschutz.
Eine interaktive elektronische Karte des“ Fußabdruck der Flut“ macht es möglich, sich von überall in Deutschland / der Welt darüber zu informieren, wie es in der Flutregion aussah, aussieht und eines Tages wieder aussehen kann.

Wir sitzen alle im selben Boot und doch hat jeder seine eigene Geschichte. Wir wollen das Erlebte nachhaltig sichtbar, greifbar und nachvollziehbar machen.
Die eigene Geschichte niederschreiben, die der anderen lesen…Gemeinsam ist man weniger allein.
Wenn auch Sie in unserer elektronischen Karte gefunden werden wollen, dann schicken Sie uns Ihren Namen, die Adresse des betroffenen Hauses, Bilder z.B. vor und nach der Flut und gerne auch Ihren persönlichen Bericht an fussabdruck@140721

Seit dem 22.11.2022

Die Gedenkkerze

„Zum Gedenken an unsere Verstorbenen, während und infolge der Flut 2021“

Diese Worte finden sich auf der von Katharina Grell gestalteten und gespendeten Kerze.

Die Geschichte dahinter

Die Kerze soll an immer zum Jahrestag der Flut, am Totensonntag und an Heiligabend zum Gedenken brennen. Darüber hinaus wurden die Hinterbliebenen der in / an der Flut Verstorbenen eingeladen und mitzuteilen, an welchem sonstigen, für sie wichtigen Datum die Gedenkkerze brennen soll.

Die Gedenkkerze wurde im Rahmen der Messe zum Totensonntag, am 20.November 2022 um 10.00 Uhr in der Pfarrkirche St.Petrus und Paulus in Odendorf gesegnet. Die Messe wurde musikalisch begleitet vom Pfarr-Cäcilien-Chor St. Petrus und Paulus mit der Missa Brevis in G KV 140 von Wolfgang Amadeus Mozart begleitet von einem Streicherensemble und vier Solistinnen und Solisten, musikalische Leitung Benjamin Bosbach.

Was für ein würdiger Rahmen….

Die Gedenkkerze – eine Initiative vom Team Gedenken zum Totensonntag 2022.

25.11.2022

Interaktive Ausstellung Flutgeschichten kehrt ins Flutgebiet zurück

Die Interaktive Ausstellung“ Flutgeschichten“ kehrt ins Flutgebiet zurück.
Die im Februar 2022 begonnene Wanderausstellung quer durch Deutschland und nach Brüssel kehrt am 25.November 2022 ins Bürgerzentrum nach Ahrweiler zurück – nach einer Tour über 2126 km zu 8 unterschiedlichen Ausstellungsorten! Mit der Ausstellung „Flutgeschichten“ wurde das Erlebte/ Erlittene aus der Flutnacht des 14.Juli 2021 auch außerhalb der betroffenen Gebiete erfahrbar gemacht…und unsere Flutmarke war immer mit dabei!

Die Geschichte dahinter

Seit dem 16.12.2022

Gedenktafel in Miniaturausführung

Mit dieser Idee wollen wir die Gedenktafel in die Stuben deren holen, die sich Zuhause erinnern wollen, als Betroffenen, Helfer oder Mitfühlende

Seit dem 27.12.2022

Unser Gedenktafelbuch ist nunmehr auch elektronisch bei uns auf der Website erreichbar.

Damit haben wir eine Möglichkeit geschaffen, dass zu jeder Zeit von jedem Ort der Welt aus Einträge gemacht werden können, wenn man sich zuvor registriert hat. Auch Bilder können hochgeladen / in den Text eingefügt werden. Wir wollen damit insbesondere auch Kontakt halten zu den zahllosen Helferinnen und Helfern, die Odendorf den Rücken gestärkt haben. Natürlich können auch BesucherInnen vor Ort nach dem Besuch eine Eintragung machen. Das elektronische Gedenktafelbuch findet ihr auf 140721.de

Gedenkveranstaltung zum 2.Jahrestag der Flutkatastrophe des 14./15.07.2021in der Odendorfer Kirche St.Petrus und Paulus

Es singt der Berliner Vokalkreis unter der Leitung von Rory Wainwright Johnson.